Krakenimages.com/AdobeStock

Wie Sie Parodontitis-Erreger nachweisen und natürlich behandeln

06. Mai 2019

Behalten Sie Ihre Zähne!

Bei einer Parodontitis hat sich neben dem Zahnfleisch auch das darunterliegende Zahnbett entzündet. Parodontose ist der umgangssprachliche Begriff dafür.

Das Unangenehme an der Parodontitis:

Die chronische Entzündung lässt Zahnfleisch und Kieferknochen unwiderruflich zurückgehen, einzelne Zähne können sich lockern oder ganz ausfallen. Und damit nicht genug – hartnäckiger Mundgeruch kann die Entzündung begleiten. Verantwortlich für die Entzündung sind aggressive Parodontitis-Erreger in den Zahnfleischtaschen.

Das Gute daran:

Der Zahnarzt kann die Parodontitis-Erreger im Labor nachweisen lassen. Sobald bekannt ist, welche Erreger sich in den Zahnfleischtaschen vermehrt haben, kann er eine natürliche Therapie einleiten, die die Parodontitis- und Mundgeruch-Erreger bekämpft, ohne die Mundflora unnötig zu schädigen.

Zahnbeläge bahnen den Weg

Zu einer Zahnbett-Entzündung kommt es nicht von heute auf morgen. Es ist ein langsamer Prozess, in den wir jederzeit mit der richtigen Mundhygiene und natürlichen Behandlungsmethoden eingreifen können.

Im Zentrum der Parodontitis-Entwicklung stehen die Zahnbeläge – die Plaques. Die Zahnbeläge regelmäßig zu beseitigen ist deshalb der wichtigste Schritt in der Parodontose-Prophylaxe. 
Bei jedem Zähneputzen entfernen wir einen Großteil der Beläge, doch schon kurz nach dem Putzen bildet sich wieder ein dünner Film auf der Zahnoberfläche. Das ist erst einmal positiv, denn der Film schützt den Zahn vor Säuren und fördert die Einlagerung von Mineralien in den Zahnschmelz.

Natürliche Mundbakterien siedeln sich an

Mit der Zeit vermehren sich die natürlichen Mundbakterien auf dem Schutzfilm. Von der Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft hängt es ab, ob die Bakterien helfen, Zahnfleisch und Zähne gesund zu erhalten oder ob sie die Plaquebildung fördern und Entzündungen des Zahnfleischs vorantreiben.

Die bis zu 700 verschiedenen Bakterienarten in der Mundhöhle sind meist harmlos oder tragen sogar zur Mundgesundheit bei. Anders sieht es bei den aggressiven Parodontitis-Erregern aus: Sie lösen folgenschwere Entzündungen im Mund aus.

Zum Glück können sich die Parodontitis-Erreger nicht ohne Weiteres ansiedeln. Erst wenn andere Keime optimale Lebensbedingungen für sie geschaffen haben, indem sie den Sauerstoff entfernen und die richtigen Nährstoffe zur Verfügung stellen, können sich die aggressiven Parodontitis-Erreger vermehren.

Parodontitis-Erreger lösen Entzündungen aus

Die Parodontitis-Erreger im Zahnbelag regen das Immunsystem an, mit einer Entzündung zu reagieren. Die Entzündung kündigt sich meist über gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch und Zahnfleischbluten an.

Bleibt eine aggressive Plaque unbehandelt und setzt sie sich zwischen Zahnfleisch und Zahn oder Zahnersatz ab, kann sich das Gewebe rund um den betroffenen Zahn oder Zahnersatz zurückbilden. Die Tasche zwischen Zahnwurzel und Zahnfleisch vergrößert sich und bietet idealen Lebensraum für Parodontitis-Erreger.

Mundgeruch und Karies

Unter den Parodontitis-Erregern befinden sich auch Bakterienarten, die Eiweiße aus der Nahrung und aus abgebauter Mundschleimhaut verwerten. Dabei entstehen übelriechende Stoffe, die für Mundgeruch sorgen.

Auch Karies geht auf Bakterien im Zahnbelag zurück. Die Karies-Erreger bilden aus Zuckerresten Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und dunkle Flecken im Zahnschmelz verursachen. Mit der Zeit greifen die Säuren auch das Zahnbein und schließlich den Nerv an.

Zahnverlust, Herzerkrankungen und Schlaganfall

Lagern sich Mineralien aus dem Speichel im Zahnbelag ein, entsteht harter Zahnstein, in dessen Poren die Parodontitis-, Mundgeruch- und Karies-Erreger gut geschützt leben. Und nicht nur das: Auf der rauen Oberfläche des Zahnsteins sammelt sich schnell weiterer Belag an. Dadurch ist das Zahnfleisch ständig gereizt und mit der Zeit kann die Entzündung auf das Zahnbett übergreifen.

Bleibt die Entzündung unbeachtet und vor allem unbehandelt, können der Zahnfleischschwund und der darauffolgende Knochenabbau bis zum Verlust des Zahnes oder Implantats führen.

Und eine unbehandelte Parodontitis birgt noch zusätzliche Risiken: Die Erreger können in den Körper streuen und Herzerkrankungen, Schlaganfälle und bei Schwangeren Frühgeburten auslösen.

Erreger nachweisen und natürlich behandeln

Im frühen Stadium der Parodontose reicht es meist aus, wenn der Zahnarzt die Zahnfleischtaschen mechanisch säubert und dabei Beläge und Zahnstein entfernt. Ist die Parodontitis bereits fortgeschritten, wird der Einsatz antibakterieller Mittel notwendig, um die Entzündung in den Griff zu bekommen.

Antibiotika nur noch eingeschränkt empfohlen

Antibiotika werden heute nur noch eingeschränkt empfohlen, da sie gefährliche Antibiotika-Resistenzen bei den Bakterien fördern und die bakterielle Schutzflora des Menschen beeinträchtigen. Mundspüllösungen mit ätherischen Ölen bieten eine natürliche und individuelle Behandlungsalternative. Denn nicht nur Antibiotika hemmen das Wachstum der Erreger, auch ätherische Öle wirken antibakteriell.

Über die ParoControl-Diagnostik kann der Zahnarzt prüfen lassen, ob und welche Parodontitis-, Mundgeruch- und Karies-Erreger sich in der Zahnfleischtasche vermehrt haben.

Anhand des Befunds kann er eine Mundspüllösung mit einer Mischung ätherischer Öle auswählen, die gezielt gegen die nachgewiesenen Erreger wirkt und die schützende Mundflora nicht unnötig angreift.

Die Mundspüllösungen mit ätherischen Ölen können über einen längeren Zeitraum angewendet werden und eignen sich deshalb auch zur Prophylaxe nach einer erfolgreichen Behandlung der Parodontose.

ParoControl – So einfach geht‘s!

Zeichnung einer Hand, die mit der Pinzette eine Probe in der Zahntasche entnimmt

Für die ParoControl-Diagnostik sind geringste Bakterienmengen ausreichend. Der Zahnarzt entnimmt mit Hilfe kleiner Filterpapierstreifen Proben aus mehreren Zahnfleischtaschen. Die Probenentnahme ist schnell, einfach und schmerzfrei.

Nach etwa einer Woche erhält Ihr Zahnarzt den ParoControl-Befund.Über den ParoControl-Index erfasst er mit einem Blick, ob sich die Mundflora ungünstig in Richtung Parodontose-Entstehung verändert hat.
Der Befund listet außerdem detailliert die nachgewiesenen Parodontitis-, Mundgeruch- und Karies-Erreger auf und liefert damit die Grundlage für die Wahl der Mundspüllösung, die die passende Mischung ätherischer Öle enthält.

Anhand der nachgewiesenen Erreger kann der Zahnarzt zusätzlich einschätzen, ob sich Parodontitis-Erreger für die Herstellung einer ParoVaccine isolieren lassen. ParoVaccinen sind Individual-Arzneimittel, die das Immunsystem gezielt gegen die Parodontitis-Erreger stärken.

Zahnpflege zur Parodontitis-Prophylaxe

Die richtige Zahnpflege hilft, den Zahnbelag in Schach zu halten:

  • zweimal am Tag gründlich Zähne putzen
  • mit Zahnseide die Zahnzwischenräume sauber halten
  • schwer erreichbare Stellen im Mund mit alkoholfreien Mundspüllösungen spülen
  • Zahnspangen und Zahnprothesen reinigen, da sich auch dort Plaque bilden, die auf die Zähne übergehen können
  • professionelle Zahnreinigung ein- bis zweimal im Jahr
  • Zahnpflege-Kaugummis kauen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch außerhalb des Mundes lohnt es sich, genau hinzusehen:

Stress, Rauchen und die Einnahme von Medikamenten können zum Beispiel das Risiko für eine Zahnfleischentzündung oder eine Parodontitis erhöhen.