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Darmbeschwerden richtig deuten – wenn die Darmschleimhaut um Hilfe ruft

20. September 2021

Darmbeschwerden sind nicht nur unangenehm und kommen stets ungelegen. Zu spät oder falsch behandelt können sie sich verschlimmern. Daher ist schnelle Hilfe gefragt!

Symptome frühzeitig erkennen und richtig deuten

Bauchkrämpfe und -schmerzen, Durchfall, Blähungen, Verstopfung, Übelkeit oder Erbrechen – jeder kennt diese Darmeschwerden und hat dann und wann auch darunter zu leiden. Oft wird jedoch lange keine Ursache für die Beschwerden der Betroffenen gefunden oder im schlimmsten Fall werden die Symptome falsch behandelt. So können sie sich zwar kurzzeitig bessern, doch die Ursache ist noch lange nicht behoben. Treten die Beschwerden dann häufiger auf, ist ein Reizdarm schnell diagnostiziert. Hier lohnt es sich, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Denn eines ist klar: Mit dem Leidensdruck eines Reizdarms muss man nicht leben.

Ursache der Darmbeschwerden können eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand (Leaky Gut), eine beeinträchtigte Verdauungsleistung oder eine verminderte Immunabwehr sein. Alle diese Veränderungen stehen miteinander in Verbindung und können zu einem Reizdarmsyndrom führen.

Den Ursachen auf den Grund gehen

Doch wie kommt es überhaupt dazu, dass unser Darm aus dem Ruder gerät? Zunächst einmal ist unser Darm nicht nur für die Verdauung unserer Nahrung zuständig. Er ist so ganz nebenbei auch der Sitz unseres Immunsystems. Als Kontaktfläche des Darms zur Außenwelt dient die Darmschleimhaut.

Die Darmschleimhaut leistet Erstaunliches! Sie schleust Wasser und Nährstoffe in den Körper und hält Krankheitserreger, schädliche Bakterien und Giftstoffe draußen. Ein Fulltime-Job, an dem zahlreiche, kleine Helferlein beteiligt sind: Darmbakterien. Besteht hier ein gesundes Gleichgewicht, arbeitet meist auch die Darmschleimhaut reibungslos. Gerät das Mikrobiom des Darms jedoch aus der Balance, kann auch die Schleimhaut Schaden nehmen.

 

Gestörtes Filtersystem

Um zu regulieren, welche und vor allem wie viele Nährstoffe unsere Darmschleimhaut passieren können, befinden sich viele kleine Schleusen zwischen den Darmschleimhautzellen. Ausgelöst durch das Protein Zonulin öffnen und schließen sich die Schleusen. Wird zu viel Zonulin ausgeschüttet, bleiben die Schleusen zu lange geöffnet. Bei einem zu durchlässigen Darm – auch Leaky Gut genannt – strömen neben Nährstoffen auch Schadstoffe, Allergene und Viren unkontrolliert in den Darm ein. Einmal dort angekommen, können sie unterschwellige Entzündungen und Allergien auslösen.

Entzündungen und das Immunsystem

Die Darmschleimhaut setzt aber nicht nur auf das ausgeklügelte System der Schleusen. Gelangen Krankheitserreger und Allergene ungehindert in den Darm, ruft das das Immunsystem auf den Plan. Körpereigene Antibiotika und Immunzellen unterstützen die Darmschleimhaut bei der Abwehr. Auch die weißen Blutkörperchen eilen vollgepackt mit Abwehrstoffen und Proteinen zur Hilfe. An den entzündeten Stellen der Darmschleimhaut schütten sie vermehrt Abwehrstoffe aus. Das kann die Entzündung in manchen Fällen aber auch zusätzlich verstärken.

Schlechte Verdauung

Auch eine gestörte Verdauungsleistung kann Darmbeschwerden auslösen. Eine gesunde Darmschleimhaut bildet Enzyme, die die Nahrungsbestandteile weiter aufspalten. Nur so können die Nährstoffe aus der Nahrung das Filtersystem der Darmschleimhaut passieren. Werden die Nahrungsbestandteile jedoch nicht genügend zerkleinert, kann die Schleimhaut sie nicht aufnehmen. Eine beeinträchtige Verdauungsleistung fördert daher einen Nährstoffmangel und begünstigt Beschwerden wie Durchfall oder Blähungen.

Schnell und einfach: Gewissheit mit der KyberPlus-Diagnostik

Die KyberPlus-Diagnostik untersucht alle wesentlichen Parameter, die auf eine entzündete Darmschleimhaut, eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand, eine beeinträchtigte Verdauungsleistung und eine verminderte Abwehr hindeuten.

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann die KyberPlus-Diagnostik veranlassen, um die Ursache für Ihre Darmbeschwerden zu finden und eine passende Therapie zu verordnen.

Behandlung des Reizdarms: die passende Therapie finden

Für die Diagnostik erhalten Sie von Ihrem behandelnden Arzt oder Therapeuten ein Set für die Stuhlprobenentnahme mit ausführlicher Anleitung, das Sie mit nach Hause nehmen. Das befüllte Set senden Sie per Post an das MVZ Institut für Mikroökologie GmbH. Nachdem die Probe in unserem Fachlabor analysiert wurde, erhält Ihr Arzt oder Therapeut einen Befund mit den Untersuchungsergebnissen und einer Therapieempfehlung. In der Regel dauert die Befunderstellung und -zusendung eine Woche. 
Selbstverständlich liegt die Auswahl der für Sie geeigneten Behandlungsmaßnahmen im Ermessen Ihres Arztes oder Therapeuten, der Sie und Ihre Beschwerden am besten kennt.