KyberMetabolic = Mikrobiom-bezogene Diagnostik für das Metabolische Syndrom

01. März 2017

Das Metabolische Syndrom nimmt weltweit dramatisch zu. Der Stoffwechsel entgleist und der Patient gerät in einen inflammatorischen Zustand. Eine große Rolle spielt dabei die Insulinresistenz als Wegbereiter für einen Typ-2-Diabetes. In die Pathogenese des Metabolischen Syndroms greift die Mikrobiota mit ihren Stoffwechselprodukten entscheidend ein: Sie produziert wichtige Signalmoleküle und beeinflusst die Integrität der Darmschleimhaut und die Entstehung einer metabolischen Endotoxinämie.

Die neue KyberMetabolic-Diagnostik des MVZ Institut für Mikroökologie bestimmt die Mikrobiom- und Mukosa-bezogenen Ursachen für die Entgleisung des Stoffwechsels. Damit eröffnet sie eine völlig neue Herangehensweise für Patient und Therapeut. 
Der KyberMetabolic erfasst folgende Parameter:

  • Signalmoleküle Buttersäure, Essigsäure, Propionsäure
  • Bifidobacterium adolescentis als saccharolytische Indikator-Art
  • Mukonutritive Mikrobiota: Akkermansia muciniphila und Faecalibacterium prausnitzii
  • Endotoxin-tragende Mikrobiota
  • Permeabilitätsmarker Zonulin

Die kurzkettigen Fettsäuren Buttersäure, Propionsäure und Essigsäure wirken als Signalmoleküle auf den menschlichen Stoffwechsel. Sie sind Produkte des bakteriellen Abbaus von wasserlöslichen Ballaststoffen wie Inulin und resistenter Stärke. Die Buttersäure wirkt antientzündlich und ernährt die Enterozyten und stärkt dadurch die Barrierewirkung der Darmmukosa. Während die Propionsäure das Sättigungsgefühl verstärkt und die Insulinsensitivität verbessert, steigert die Essigsäure das Hungergefühl, die Liponeogenese und die Gluconeogenese. Die Ernährung beeinflusst die Anteile der einzelnen Fettsäuren und über das Hungergefühl indirekt die Kalorienaufnahme.

Die Bakterien Bifidobacterium adolescentis, Akkermansia muciniphila und Faecalibacterium prausnitzii sind wichtige Lieferanten der kurzkettigen Fettsäuren. Während Bifidobacterium adolescentis die Seitengruppen der langkettigen Polysaccharide abspaltet, baut Akkermansia muciniphila den intestinalen Mukus ab. Beide versorgen Faecalibacterium prausnitzii mit Oligosacchariden und Essigsäure, die es in die nützliche Buttersäure umbaut. Der Mukusabbau sorgt für eine regelmäßige Regeneration der Mukusschicht.

Endotoxine aus den Lipopolyacchariden in der Zellwand gramnegativer Bakterien können eine metabolische Endotoxinämie auslösen, wenn die Darmmukosa unphysiologisch durchlässig ist (Leaky Gut-Syndrom). Denn die Endotoxine setzen pro-inflammatorische Zytokine frei, die eine subklinische, systemische Entzündung verursachen. Die Silent Inflammation verstärkt die Insulinresistenz, die maßgeblich an der Pathogenese des Metabolischen Syndroms beteiligt ist. Die KyberMetabolic-Diagnostik erfasst deshalb die Endotoxin-tragende Mikrobiota im Darm und Zonulin als Marker für die Permeabilität der Darmmukosa.

Die KyberMetabolic-Diagnostik erfasst Frühmarker für metabolischer Entgleisungen, damit sich Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder Schlaganfall über präventive Maßnahmen besser vermeiden lassen. Bei einem manifesten Metabolischen Syndrom weist die Diagnostik den Weg für effektive, Mikrobiom-bezogene Ernährungsumstellungen und Therapien. Ziel ist es, die Permeabilität der Darmmukosa zu normalisieren, die Silent Inflammation zu stoppen und den Stoffwechsel günstig zu beeinflussen.


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Pressekontakt:
Dr. Lilian Schoefer/Angelika Hecht
Institut für Mikroökologie
Auf den Lüppen 8
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