Leberbelastungen erkennen – bevor es zu Schädigungen kommt

10. August 2017

Neue Optionen für die Praxis

Rund 30 Prozent der Deutschen leiden unter einer Fettleber, die Zahl der Betroffenen hat sich in den letzten 20 Jahren verdreifacht. Parallel dazu stieg das Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. Hinzu kommt: Eine Fettleber wird meist erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Wissenschaftler haben in einer Studie(1) nun den bisherigen(2) Fettleberindex weiterentwickelt. Eine Fettlebererkrankung lässt sich damit früher und sicherer vorhersagen. Eine sinnvolle Ergänzung ist die HeparCheck-Diagnostik, die eine Leberbelastung mit Endotoxinen nachweist - bevor die Leber geschädigt ist.

Der bisherige Fettleberindex identifiziert nur etwa 79% der betroffenen Patienten. Dadurch bleiben gerade Fettlebererkrankungen im frühen Stadium unentdeckt. Mit Hilfe zusätzlicher Parameter konnte der erweiterte Fettleberindex die Vorhersagewahrscheinlichkeit auf 86 Prozent erhöhen.

Der HeparCheck des MVZ Institut für Mikroökologie geht noch einen Schritt weiter: Er kombiniert verschiedene Mikrobiota- und Schleimhaut-bezogene Parameter, um beginnende Leberbelastungen rechtzeitig aufzuspüren. Denn eine Endotoxinämie beeinträchtigt nicht nur die Leberfunktion und verursacht bei längerem Bestehen eine Fettleber, sondern fördert auch die Entstehung chronischer Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes und Arteriosklerose. Mit seinen Parametern kann der HeparCheck leberschädigende Prozesse wie eine vermehrte Bildung und einen erhöhten Einstrom an Hepatotoxinen aufdecken, bevor es zu schweren Gewebsschädigungen kommt. Dagegen greifen viele biochemische Parameter erst, wenn bereits degenerative Prozesse die Leber geschädigt haben.

Die Stuhl-Diagnostik umfasst folgende Parameter:

  • Iso-Fettsäuren: Sie weisen einen gesteigerten bakteriellen Proteinabbau im Darm nach.
  • Zonulin und Buttersäure: Sie sind Marker für die Durchlässigkeit und den Versorgungszustand der Schleimhaut. Darüber lässt sich der Einstrom an Hepatotoxinen in den Körper beurteilen.
  • Markerorganismen aus der proteolytischen Mikrobiota und der Protektivflora: Sie geben Hinweise, ob die Darmflora des Patienten die Leber schützt oder schädigt.

Bestätigt der HeparCheck eine beginnende Leberbelastung, können präventive Maßnahmen vor einer Fettleber schützen: So lassen sich Hepatotoxine medikamentös ausleiten und die Darmschleimhaut stabilisieren.

Endogene Leberbelastung

Hepatotoxine stammen entweder aus der Nahrung oder entstehen durch proteolytische Bakterien im Darm. Stoffwechselprodukte der Proteolyten wie Ammoniak, Phenol, Skatol und putreszierende Metaboliten belasten die Leber genauso wie Endotoxine. Endotoxine sind Bestandteile der Lipopolysaccharide aus der Zellwand Gram-negativer Bakterien, zu denen die Mehrzahl der Proteolyten gehört.

Eine gestörte intestinale Mikrobiota kann die Permeabilität des Darmepithels krankhaft erhöhen, Folge ist ein Leaky Gut-Syndrom. Dann gelangen die Hepatotoxine aus dem Darm in die Leber. So können auch Endotoxine die Darmschleimhaut passieren. Sie führen zu latenten Entzündungsprozessen – der metabolischen Endotoxinäme. Die wiederum belastet die Leber.


Literatur:

(1) Kantartzis, K et al. An extended fatty liver index to predict non-alcoholic fatty liver disease. Diabetes Metab. 2017 Jun; 43(3):229-239. doi: 10.1016/j.diabet.2016.11.006.

(2) Bedogni, G et al. The Fatty Liver Index: a simple and accurate predictor of hepatic steatosis in the general population. BMC Gastroenterol. 2006 Nov; 6:33. doi: 10.1186/1471-230X-6-33.


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Pressekontakt:
Dr. Lilian Schoefer / Angelika Hecht
MVZ Institut für Mikroökologie
Auf den Lüppen 8
35745 Herborn-Hörbach
Tel.: 02772-981-128 / -350
eMail: lilian.schoefer@mikrooek.de / angelika.hecht@mikrooek.de