IFM Wiki

Vitamin B1

Vitamin B1

Vitamin B1 (Thiamin) gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen und wird im Körper zur aktiven Form Thiaminpyrophosphot phosphoryliert. Als Coenzym vieler Enzyme spielt es bei zahlreichen Stoffwechselprozessen zur Gewinnung von Energie aber auch beim Schutz von Nerven und Herz eine entscheidende Rolle. 

Physiologische Bedeutung

Vitamin B1 hat eine Schlüsselfunktion im mitochondrialen Energiestoffwechsel und bei der Verstoffwechselung von Kohlenhydraten, Fetten, Aminosäuren und Proteinen. Speziell Nervenzellen gewinnen ihre Energie durch Vitamin B1-abhängige Oxidation von Kohlenhydraten. Darüber hinaus ist Vitamin B1 an der Ausbildung von Synapsen, der Entwicklung von Axonen, der Reizweiterleitung und am Neurotransmitterstoffwechsel beteiligt. Vitamin B1 ist somit nicht nur essentiell für den Energiebedarf, es schützt auch vor neurodegenerativen Erkrankungen. 

Ursachen für einen Mangel

  • Mangel- oder Fehlernährung 
  • Verminderte Resorption durch Arzneimittel wie Analgetika (Opioidie), Antibiotika, Antidepressiva, Antiepileptika, Proteasehemmer, Zytostatika, orale Kontrazeptiva 
  • Erhöhter Bedarf während Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum, im Alter
  • schwere körperliche Arbeit

 

Mangelsymptome und Folgeerkrankungen

  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, gastrointestinale Störungen 
  • Müdigkeit, Muskelschwäche
  • Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit 
  • Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz
  • Diabetes mellitus

 

Diagnostik

Die Versorgung mit Vitamin B1 wird in unseren Diagnostik-Profilen der kardioprotektiven, neuroprotektiven und Energiestoffwechsel-aktivierenden Vitamine überprüft. Auf Wunsch kann Vitamin B1 als Einzelparameter angefordert werden. 
 

Quellen
Gröber, Uwe: Orthomolekulare Medizin. Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, 3. unveränderte Auflage, Essen, Wissenschaftliche Vertragsgesellschaft mbH Stuttgart, 2008.
Tardy AL, Pouteau E, Marquez D, Yilmaz C, Scholey A. Vitamins and Minerals for Energy, Fatigue and Cognition: A Narrative Review of the Biochemical and Clinical Evidence. Nutrients. 2020 Jan 16;12(1):228. doi: 10.3390/nu12010228. 
 

Gegen allen Widerstand

Kolb und Rusch stellten sich gegen die Jahrzehnte anhaltende antibakterielle Gesinnung und den weltweiten Siegeszug von Antibiotika und Kunstdüngung, die die Ökologie des Bodens und des Menschen gleichermaßen bedrohten.
Sie untersuchten die natürliche Besiedlung des Menschen und des Bodens, und nutzten ausgewählte Bakterien für die Behandlung chronischer Erkrankungen und für die Bodenverbesserung im Sinne gesünderer Pflanzenerträge.
In den 1950er Jahren gründeten sie die organisch-biologische Anbaumethode mit, die auch nicht anthroposophisch orientierte Landwirte ansprach, und lösten damit eine Welle von Neugründungen ökologisch orientierter Höfe aus.