Zahnärzte

Parodontitis-Risiko

Genetisches Risiko für Parodontitis mit Interleukin-Test bestimmen

Nicht nur die Parodontitis-assoziierten Erreger im Mund des Patienten sind für den Verlauf einer Parodontitis verantwortlich. Auch die Immunreaktion des Patienten selbst spielt eine Rolle, denn letztlich verursacht die körpereigene Entzündungsreaktion die Parodontitis. Der GenoType®IL-1-Test weist die relevanten Interleukin-1-Genvarianten nach und bestimmt damit die individuelle Entzündungsneigung des Patienten.

Stärke der Entzündung genetisch festgelegt

Das Ausmaß der Entzündungsreaktion ist bei jedem Menschen genetisch festgelegt und ergibt sich aus dem Verhältnis der ausgeschütteten pro- und anti-entzündlichen Zytokine.
Zu den wichtigsten pro-entzündlichen Zytokinen gehört das Interleukin-1 (IL-1). Es wird auf einen bakteriellen Reiz hin ausgeschüttet und zerstört die Erreger. Aber dabei verschiebt es das Knochengleichgewicht in Richtung Knochenabbau, da es die Osteoklasten aktiviert und die Osteoblasten hemmt.
Sein Gegenspieler ist der Interleukin-1-Rezeptorantagonisten (IL-1RN).  Bei Abklingen des bakteriellen Reizes bindet der Rezeptorantagonist an den Interleukin-1-Rezeptor und hebt damit die Wirkung des Interleukin-1 auf.

Einer deutlich verstärkten Entzündungsreaktion und einem progredienten Knochenverlust liegt häufig eine bestimmte Interleukin-1-Genvariante zugrunde, bei der das Wechselspiel zwischen pro- und antientzündlichen Zytokinen verändert ist. Die Patienten können dann bereits bei geringer Plaquebildung starke Entzündungssymptome ausbilden.

GenoType® IL-1 ermöglicht präzise prognostische Aussagen

Der GenoType®IL-1-Test weist alle relevanten Sequenzvarianten des Interleukin-1-Genclusters mit einer einzigen Analyse nach. Das ermöglicht eine schnelle und sichere Bestimmung des individuellen Entzündungsrisikos. Mit Hilfe des Testergebnisses lässt sich der Verlauf einer Parodontitisbehandlung oder einer Zahn-Implantation abschätzen und die Recall- und Prophylaxe-Intervalle individuell an den Patienten anpassen.
Der Ergebnisbericht bezieht weitere Risikofaktoren mit ein und erstellt ein fundiertes, individuelles Risikoprofil und bietet Ihnen darauf abgestimmte Therapievorschläge. So können Sie Ihr Behandlungskonzept exakt mit den Bedürfnissen des Patienten in Einklang bringen.

Interleukin-1 und Implantatverlust

Die Kombination aus Rauchen und Risiko-Genotyp ist besonders brisant und birgt ein stark erhöhtes Risiko für Komplikationen oder den Verlust eines Implantats. Bis zu 50 Prozent der Raucher mit Sequenzvariationen im IL-1-Gencluster hatten Studien zufolge Implantatkomplikationen, der Attachmentverlust im Recall war bis zu dreifach höher. Hat ein Raucher infolge einer Parodontitis einen Zahn verloren, ist die Bestimmung des IL-1-Genotyps sinnvoll - nicht zuletzt, um den Patienten auf das erhöhte Risiko eines Implantatversagen hinzuweisen und sich gegen eventuelle Regressforderungen abzusichern.

Nicht Vergessen:

Gemäß GenDG muss für genetische Untersuchungen eine unterschriebene Einverständniserklärung des Patienten vorliegen. Das Formular können Sie im DocCheck-geschützten Fachbereich herunterladen.

Hinweise zur Probenentnahme

  • Bitte entnehmen Sie den sterilen Abstrichtupfer aus der Verpackung und reiben Sie damit für 20-30 Sekunden unter gelegentlichem Drehen des Tupfers kräftig über die Wangenschleimhaut des Patienten. Bitte verwenden Sie kein Mundwasser unmittelbar vor der Abstrichentnahme. 
  • Fächern Sie den Abstrichtupfer zum Trocknen von überschüssigem Speichel für ca. 1 Minute in der Luft und überführen Sie dann den Tupfer in das beigefügte Transportröhrchen. Brechen Sie den Holzstiel des Tupfers über den Rand des Transportröhrchens ab, um das Gefäß verschließen zu können. 
  • Stecken Sie das Transportröhrchen in den Schutzbeutel.     
  • Legen Sie den gefüllten Schutzbeutel, das ausgefüllte Auftragsformular und die vom Patienten unterschriebene Einverständniserklärung in den Karton und schicken Sie diesen umgehend an das MVZ Institut für Mikroökologie.