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Folsäure

Folsäure

Folsäure wird auch als Vitamin B9 bezeichnet und gehört somit zur Gruppe der B-Vitamine. Sie ist für viele lebenswichtige Funktionen wie die DNA-Synthese, Zellteilung, die Regeneration von Epithelien und die Bildung von roten Blutkörperchen verantwortlich. 

Physiologische Bedeutung

Wie B6 kann auch Folsäure den Homocysteinspiegel regulieren. Sie übernimmt wichtige Funktionen bei der Methylierung von Homocystein zu Methionin. Hohe Homocysteinspiegel stehen im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen, aber auch mit einer reduzierten kognitiven Leistung, Depressionen und Demenz. 

Zudem ist Folsäure am Aminosäure- und Nukleotidstoffwechsel beteiligt. Neben Vitamin B12 ist Folsäure essentiell für die DNA- und RNA-Synthese und somit für alle Wachstums- und Zellteilungsvorgänge. Speziell die blutbildenden Zellen des Knochenmarks sind auf eine ausreichende Versorgung mit Folsäure angewiesen, da sie eine hohe Zellteilungsrate besitzen. 

Während der Schwangerschaft ist eine ausreichende Folsäureversorgung von entscheidender Bedeutung, da sie das Risiko von Neuralrohrdefekten beim sich entwickelnden Fötus reduziert.

Ursachen für einen Mangel

  • Mangel- oder Fehlernährung 
  • Alkoholismus
  • Erhöhter Bedarf durch Schwangerschaft, Alter, Eisenmangel, Wachstum, Stillzeit
  • Arzneimittel wie Antiepileptika, Analgetika, Antazida, Antibiotika, Antidiabetika, Antidepressiva, Diuretika, orale Kontrazeptiva, Antirheumatika (NSAR)
  • Erhöhter Bedarf bei Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum 
  • Erkrankungen wie Diabetes mellitus, hämolytische Anämien, Hyperthyreose, Krebs, Lebererkrankungen, chronische Niereninsuffizienz, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Gastritis, Darmstenosen, Zöliakie

 

Mangelsymptome und mögliche Folgeerkrankungen

  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Nervosität, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit, Erschöpfung
  • Muskelschwäche
  • Appetitlosigkeit, Diarrhoe, Gewichtsverlust 
  • Stomatitis, Glossitis
  • Schwangerschaftskomplikationen, Neuralrohrdefekte bei Neugeborenen 
  • Dermatitis, Haarausfall
  • Anämie
  • Polyneuropathien 

 

Diagnostik

Die Versorgung mit Folsäure (Vitamin B9) wird in unseren Diagnostik-Profilen der neuroprotektiven und Energiestoffwechsel-aktivierenden Vitamine überprüft. Auf Wunsch kann Folsäure als Einzelparameter angefordert werden. 
 

Quellen
Gröber, Uwe: Orthomolekulare Medizin. Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, 3. unveränderte Auflage, Essen, Wissenschaftliche Vertragsgesellschaft mbH Stuttgart, 2008.
Tardy AL, Pouteau E, Marquez D, Yilmaz C, Scholey A. Vitamins and Minerals for Energy, Fatigue and Cognition: A Narrative Review of the Biochemical and Clinical Evidence. Nutrients. 2020 Jan 16;12(1):228. doi: 10.3390/nu12010228. 
Prof. Dr. Uwe Till: Die B-Vitamine Folsäure, B6 und B12 in der Prävention. 2. Auflage, UNI-MED Verlag AG, Bremen, 2013.
 

Gegen allen Widerstand

Kolb und Rusch stellten sich gegen die Jahrzehnte anhaltende antibakterielle Gesinnung und den weltweiten Siegeszug von Antibiotika und Kunstdüngung, die die Ökologie des Bodens und des Menschen gleichermaßen bedrohten.
Sie untersuchten die natürliche Besiedlung des Menschen und des Bodens, und nutzten ausgewählte Bakterien für die Behandlung chronischer Erkrankungen und für die Bodenverbesserung im Sinne gesünderer Pflanzenerträge.
In den 1950er Jahren gründeten sie die organisch-biologische Anbaumethode mit, die auch nicht anthroposophisch orientierte Landwirte ansprach, und lösten damit eine Welle von Neugründungen ökologisch orientierter Höfe aus.